Auszeichnung und Auftrag für die Zukunft
Die Grund- und Mittelschule Absberg-Haundorf ist ab sofort eine „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Damit sind wir die neunte Schule im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, die dieses Prädikat erhalten hat und in das deutschlandweite Netzwerk aufgenommen wurde. Gefeiert wurde diese Auszeichnung mit einem großen „Bunten Abend“, zu dem die gesamte Schulfamilie eingeladen war. Und tatsächlich auch kam: Die Plätze in der Turnhalle reichten kaum aus, so zahlreich strömten die Gäste, die zum einen bei der Verleihung dabei sein wollten, zum anderen sicher auch gespannt auf die zwei Premieren waren, die an diesem Abend anstanden.
Was es genau bedeutet, "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" zu sein, erklärten Rektorin Kerstin Seitz-Knechtlein, Konrektorin Kathrin Lifka, die drei Schülersprecher Jakob Heinrichmeier, Talia Del Mastro und Ramona Schüßmann sowie die Projektpatinnen Diana und Sabrina Burkel. So gilt es nun, tagtäglich an dem Ziel zu arbeiten, eine Schule ohne Rassismus, ohne Mobbing und ohne Ausgrenzung zu sein. Das bedeutet, sich für andere einzusetzen, ihnen in schwierigen Situationen zu helfen und bei Konflikten mit einem mutigen „Stopp“ dazwischen zu gehen. Welche unsichtbaren "Rucksäcke" jeder und jede mit sich herumträgt, zeigten die Schüler und Schülerinnen der Klasse 5a. Beispielsweise ist es die Trennung der Eltern oder auch eine Krankheit, die das Kind „anders“ macht und zum Außenseiter werden lässt. Wie es gelingen kann, solche „Rucksäcke“ gemeinsam zu schultern und Barrieren aus dem Weg zu schaffen, demonstrierten die Kinder der Klasse 6a. Und auch der Grundschulchor machte es mit dem Lied „Im Land der Blaukarierten“ vor, wie alle gut miteinander leben können.
Nicht wegzuschauen, sondern sich aktiv mit dem Thema auseinanderzusetzen und couragiert zu handeln – diesen Appell richtete Franziska Heim an Lehrkräfte, Schüler und Eltern. Die Dekanatsjugendreferentin aus Gunzenhausen und der stellvertretende Vorsitzende des Kreisjugendrings Weißenburg-Gunzenhausen, Florian Baum, überreichten gemeinsam die Urkunde und die Schilder des Netzwerks, die künftig in allen drei Schulhäusern als sichtbarer Auftrag zu sehen sein werden. Passend zum Jahresmotto „Wir sind bunt“ ist zudem ein Foto mit dem Schriftzug „WIR“ entstanden, das ebenfalls einen Platz in den drei Schulhäusern bekommen wird.
„Wir miteinander“ – das ist auch die Intention des eigens kreierten Schulsongs, der an diesem Abend seine Premiere feierte und mit musikalischer Begleitung der Schulband zum Besten gegeben wurde. Und es wartete eine weitere Premiere auf das zahlreiche Publikum, stellte die 7. Klasse doch eindrucksvoll unter Beweis, was man miteinander alles schaffen kann: Nach wochenlangem Proben wagten sie sich auf die Bühne und präsentierten unter begeistertem Applaus Shakespeares Tragödie „Romeo und Julia“ in einer modernen Schulversion aus der Feder ihrer Lehrerin Vanessa Klassmann.
Schon vor dem Beginn des offiziellen Teils in der Turnhalle waren die Türen des Gräfensteinberger Schulhauses weit geöffnet. Jede Klasse hatte sich rund um das Thema „Wir sind bunt“ ein Projekt oder eine Mitmachaktion für die Besucher einfallen lassen. Neben bunten Begrüßungscocktails, Kinderschminken und Luftballontieren zog zum Beispiel eine große Kunstausstellung die Blicke auf sich, und zum Nachdenken regten die Rückblicke auf die Zeit des Dritten Reichs an. Mit Diana und Sabrina Burkel ging es in die Schulküche, wo es Gewürze aus all den Nationen, die an der Schule vertreten sind, zu entdecken gab. Hier durfte sich jeder seine eigene Mischung kreieren. Der Werkraum war kurzerhand zum Atelier umfunktioniert worden, wo groß und klein zu Farbe und Pinsel greifen konnte, um zusammen ein großes Kunstwerk zu schaffen. Dafür, dass bei all den Aktivitäten niemand hungrig oder durstig bleiben musste, sorgte der Elternbeirat.